Konzept

Wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit nehmen, sich mit der Psychosomatik und den Hintergrund unserer Arbeit zu beschäftigen.

Wir verstehen die Gesundheit als einen Ausdruck des inneren Gleichgewichts, in dem die stabilisierenden regulierenden Mechanismen und die destabilisierenden störenden Faktoren sich insoweit ausgleichen, dass sich ein Wohlbefinden einstellt.

Die innere Balance hat Teilaspekte, die sich im Sozialen, im Psychischen und im Körperlichen auf der Ebene der Organe oder des Stoffwechsels manifestieren und sich gegenseitig beeinflussen. Sie ist kein statischer sondern ein dynamischer Zustand, der Inputs und Outputs in Maßen braucht, um weiter zu bestehen. Diese beeinflussen die Balance, wodurch sich diese verschieben kann oder gestört wird. So sind auf der körperlichen Ebene das Essen, Trinken und Atmen, aber auch Stuhlgang, Wasserlassen und die Ausatmung notwendig, damit der Stoffwechsel funktioniert. Wenn z. B. zu viel oder zu wenig Nahrung zugeführt wird, verschiebt sich das Gleichgewicht in einen weniger optimalen Bereich, in dem mehr zerstörende Prozesse ablaufen, sodass im Laufe der Zeit eine Gefährdung des Lebens resultieren kann.

Ähnliches findet auch auf den psychischen und sozialen Ebenen statt. Auch hier gibt es ein Gleichgewicht beispielsweise zwischen Spannung und Entspannung, Geben und Nehmen, Autonomie und Abhängigkeit, Fokussierung auf das Selbst oder die Anderen, Eigenwohl und Gemeinwohl.

Jedes Kind entwickelt neben den ihm genetisch mitgegebenen Eigenschaften seine individuellen Wege, die innere Balance immer wieder herzustellen und Lösungen zu finden, um das Leben zu meistern.

Die psychischen Eigenschaften und Verhaltensweisen, die auf diesem Wege entwickelt werden, erweisen sich im Lauf des Lebens als mehr oder weniger funktional. Neben den gelungenen Lösungen können auch wunde Punkte entstehen, die zu einer gewissen Disposition führen, aus der Balance zu geraten.

Entsprechend wird die innere Balance mehr oder weniger stabil. Je stabiler und funktionaler sie ist, desto mehr kann das Kind – und später der Erwachsene – den Ereignissen und Herausforderungen des Lebens standhalten (Resilienz).

Neben der körperlichen und psychischen Resilienz sind ein unterstützendes Umfeld sowie positive Lebensereignisse weitere stabilisierende Faktoren.  

Die destabilisierenden Faktoren können Unfälle, (Über-)Belastungen, traumatisierend erlebte Hilflosigkeitssituationen, aber unter Umständen auch die normalen Herausforderungen des Lebens und vieles andere sein, besonders wenn sie auf die körperlichen oder psychischen wunden Punkte treffen.

Bei überhand nehmender Destablisierung können Erkrankungen entstehen, die sich auf körperlicher, psychischer oder sozialer Ebene manifestieren können.

Folgende Krankheitsbilder können wir in unserer Praxis behandeln:

  • Psychische Störungen (z. B. Angststörungen, depressive Störungen, Zwangserkrankungen, Anpassungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen).
  • Somatoforme oder funktionelle Störungen (ohne nachweisbare organische Schädigung (z. B. Reizdarmsyndrom, Schlafstörungen, Herzklopfen, Tinnitus).
  • Organische Erkrankungen mit psychosozialen Komponenten (z. B. chronische Darmerkrankungen, Asthma bronchiale, Neurodermitis, Bluthochdruck).
  • Somatopsychische Erkrankungen (psychische Reaktionen auf körperliche Krankheiten und Verletzungen).

Entscheidend für die Behandlung ist der Weg, der am schnellsten, aber auch am nachhaltigsten zur Besserung und zur Herstellung der alten oder einer neuen funktionierenden Balance führt. So können Medikamente oder Operationen häufig schnelle Abhilfe verschaffen, für die Nachhaltigkeit sind jedoch oft zusätzliche andere Therapien wie z. B. Krankengymnastik oder Psychotherapie, die oft mehr eigene Aktivität erfordern, oder Änderungen auf der Ebene der psychischen Funktionsweisen und des Verhaltens notwendig.

Mit den von uns angebotenen Therapieformen helfen wir Ihnen, durch Veränderungen auf der Ebene der psychischen Funktionsweisen und des Verhaltens wieder zu einer neuen funktionierenden Balance zu finden. Entsprechend werden die Medikamente auch von unseren Ärzten nur in seltenen Fällen verschrieben.

Um den inneren Weg der Veränderung zu fördern, greifen wir auch nicht durch Bescheinigungen und Ähnliches in Ihr äußeres Umfeld ein.

Falls sie sich wegen körperlicher Symptomen bei uns vorstellen wäre es sinnvoll, zuvor diese Symptome bei Ihrem Hausarzt abklären zu lassen und die Befunde mitzubringen, da wir keine Möglichkeiten für eine somatische Abklärung haben.

  • Wenn tiefgreifendere Veränderungen notwendig und von Ihnen gewünscht sind,  sind psychoanalytische Therapien möglich, die diese Veränderungen durch die Dauer und Intensität der Behandlung (maximal 300 Sitzungen und zwei- bis dreimal pro Woche) ermöglichen. In diesen Therapien können durch die Fokussierung auf die Entwicklungsgeschichte der Patient*in und auf die therapeutische Beziehung die grundsätzlichen Muster des „Agierens in der Welt“ erkannt und bearbeitet werden. Ein wichtiger Bestandteil dieser Behandlungsmethode ist das Bewusst-Werden von unbewussten psychischen Inhalten, die zu den Problemen führen.
  • Tiefenpsychologisch orientierte Behandlungen finden mit mehr Fokus auf das hier und jetzt, mit kürzerer Gesamtdauer (100 Sitzungen) und weniger Intensität (einmal pro Woche 50 Min oder weniger häufig) statt. Hierbei wird mehr mit den bewusst erlebten psychischen Inhalten gearbeitet.
  • Wir bieten in unserer Praxis auch analytische Gruppenbehandlungen an, die besonders vielfältige Möglichkeiten für Interaktion mit anderen bieten, um das eigene „Agieren in der Welt“ zu beobachten, verstehen und zu bearbeiten. Diese Behandlungen finden einmal pro Woche für 100 Min. statt, mit insgesamt maximal 150 Sitzungen.
  • Behandlungen, in denen Verhaltensveränderungen im Fokus stehen, erfolgen durch die Verhaltenstherapie. In diese Therapieform werden der Patient*in Methoden in die Hand gegeben um die Probleme zu lösen. Diese Behandlungen finden in der Regel einmal pro Woche (oder weniger) statt und dauern maximal 80 Sitzungen.
  • Wir unterstützen Sie in Krisensituationen.
  • Wir beraten Sie gerne in schwierigen Lebenssituationen, den besten Weg für sich zu finden, auch wenn keine Erkrankung im Sinne der gesetzlichen Krankenkassen vorliegt oder Sie die Kostenübernahme durch die Krankenkasse nicht wünschen.
  • Auch Paar- und Familientherapien gehören zu unserem Behandlungsangebot.

Da unsere Therapeut*innen unterschiedliche Arbeitsweisen haben, empfehlen wir Ihnen, sich im Abschnitt „Team“ auf dieser Webseite über die jeweiligen Therapieangebote unserer Therapeut*innen zu informieren.